Frida und die Fragen...
Donnerstag, 8. Oktober 2009
Nobody puts Baby in a corner!
Ein Musical der Superklasse! Atemberaubend... "Besser als das Original" - selbst das kann ich unterschreiben!
Noch immer fühle ich mich benebelt und etwas berauscht von dem gestrigen Musical-Abend in Berlin am Potsdamer Platz. "Dirty Dancing" (www.dirtydancing.de) riss mit seinem 37 Darstellern unter der Regie von Eleanor Bergstein wirklich jeden noch so coolen "ich geh hier nur rein, weil meine Freundin das will"-Typen in seinen Bann und so manch einen vom Stuhl. Unglaubliche Tänze, szenengetreue Darstellung, Ergänzung um ein paar neue Szenen, großartige Darsteller und die neuste Technik machten das Musical zur perfekten Umsetzung des Films, ohne diesen zu kopieren. Die Hauptdarsteller Janina Elkin und Daniel Rakasz hatten von Beginn an die sympathien der Zuschauer auf ihrer Seite. Was auch nicht schwer fiel bei dem symphatischen, charakterstarken "Baby" und dem durchtrainierten, verführerischen "Johnny", dessen Auftreten schon von Pfiffen und Applaus begeitet war. Insgesamt zeigten alle Darsteller, von den Eltern bis zu den Tänzern des Clubs, individuelle Rollen und tänzerische beeindruckende Leistungen! Ich muss gestehen manchmal den Atem angehalten zu haben, so beeindruckend waren die Tanz-Duette und die Hebefiguren.
Wer noch nicht überzeugt ist, den sollten die Songs an dieser Stelle Antwort auf Zweifel sein. Sie wurden mit starken Stimmen und Leidenschaft von den Sängern durch das Stück getragen und perfekt in dieses integriert. Da kam Gänsehaut auf... Es war ein perfekter Abend zum Mitfiebern, Bewundern und Schwelgen.
Wenn jemand die Chance hat in Berlin zu sein - lasst euch dieses Musical nicht entgehen!

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Montag, 5. Oktober 2009
Kreativlosigkeit
Kreativlosigkeit

Leicht geschockt hörte ich an diesem Morgen im Radio eine seltsam poppige Version eines meiner Lieblingslieder: die junge Band Queensberry covert aktuell "Hello" von den Shakespears Sisters. Warum muss eine so junge Band in ihrem ersten Jahr schon einen Song covern? Der dazu nicht für ihre mädchenhaften Stimmen gemacht ist?
"Hello" aus dem Jahre 1992 ist ein gesellschaftskritisches Lied, welchem die Sängerinnen mit ihren zweilagigen Stimmen Tiefe und Dramaturgie verleihen, die den Song ausmachen. Die jungen Damen von Pro7 hingegen machen daraus einen Popsong wie viele andere. Schade. Wenn man sich an so ein Meisterwerk sollte man natürlich versuchen eine eigene Interpretation zu finden. Diese ist bei der neuen Version noch zu suchen. Vielleicht sollten manche Songs einfach nicht gecovert werden...
Für Leidensgenossen:

http://www.youtube.com/watch?v=tJcqDdjl5MM

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Dienstag, 29. September 2009
Für manche muss es Liebe sein...
Die Tage unter Kollegen. Vier Männer und eine Frau diskutieren über die Liebe, oder genauer über Beziehungen. Zumindest waren diese für die Frau immer gleich gesetzt. Liebe bedeutet Partnerschaft. Partnerschaft bedeutet Liebe. Oder etwa nicht?

Der schweigsame Kurde, etwas unscheinbar, schmächtig, ein ruhiger Typ mit etwa schulterlangen Haaren, meldete sich an diesem Morgen fast zum ersten Mal zu Wort. "In einer Beziehung kann ich glücklich sein, wenn diese auf Freundschaft beruht. Das habe ich für mich heraus gefunden. Es muss nicht Liebe sein, damit eine Beziehung funktioniert." Ungläubige, überraschte Blicke treffen ihn. Ein paar der anwesenden Kollegen sehen verwirrt weg. Mit leicht gekniffenen Augen vertiefe ich mich ins Grübeln.
Der von sich überzeugte und sich amüsant findende Jurist reagiert als Erster. Legere sitz er an meiner Seite auf einem Stuhl. Ganz in schwarz gekleidet mit einer kantigen, modernen schwarzen Brille, welche ihm locker auf der Nase sitzt und sein leicht lockiges Haar unterstreicht. "Sollte es nicht im Laufe einer Beziehung immer besser werden? Das Verliebtsein oder jegliches Gefühl stärker werden und die Probleme sich lösen? Liebe macht doch stark, oder etwa nicht?"kontert er mit seiner überzuegenden, wohl intonierten Stimme, welche diesen gewissen, für Juristen typischen, fordernden Unterton hat. Er stellt die Aussage vom Kurden in den Schatten als hätte er Nonsens geredet. Doch dieser sitzt ruhig in seinem Sessel und schaut wieterhin aufmerksam in die Runde.
Sein Blick bleibt auf dem etwas schwul wirkenden, groß gewachsenen und hübschesten Mann der Runde hängen. Natürlich sucht dieser gleich nach Worten und lässt nicht lange auf seinen Beitrag warten. "Also Beziehung ohne Liebe geht bei mir nicht. Das ist dann ja eher Freundschaft oder eine Äffäre. Gerade der Beginn einer Beziehung voller Liebe ist doch am Schönsten. Bevor die Probleme auftreten und man sich distanziert oder auseinanderlebt." Er schaut den Juristen an. Dieser brüstet sich: "Das finde ich nicht. Gerade das sollte ja nicht sein. Es sollte doch toller werden! Man muss doch Ansprüche haben. Ich verstehe dieser Leute nicht, die sagen "Jaa... wir sind ja jetzt auch schon so lange zusammen." Der Spanier, ein aufgeweckter, zuvorkommender und reif wirkender Typ, sinniert "Das ist nicht so einfach in der Liebe. Das kannst du nicht planen."
Diplomatisch melde ich mich zu Wort: "Ich denke, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wenn man in einer Beziehung glücklich ist, in welcher nicht mehr die Leidenschaft des Beginns lodert, man aber dennoch Liebe empfindet, ist es doch okay. Aus dem Verliebtsein enwickelt sich ja die Liebe. Nur diese als Routine zu empfinden, ist meiner Meinung nach nicht okay. Zusammen zu sein, weil man zusammen ist, das ist furchtbar." Der Kurde schaut mich an: "Aber du kannst doch auch mit jemandem zusammen Leben, den du magst. Wenn ihr den Alltag und Interessen teilen könnt. Dafür musst du ihn nicht lieben." Ich lege meine Stirn in Falten. "Ich glaube, da würde mir etwas fehlen. Dafür ist Liebe ein zu starkes Gefühl, was ich, wo ich es einmal erlebt habe, nicht missen wollen würde."
"Ach, es gibt ja viele Formen von Liebe. Autoritäre Liebe, abhängige Liebe, gewaltsame Liebe... Das muss jeder für sich slebst wissen. Mh, letztere Form habe ich ja jetzt für mich entdeckt.. hach.", ergänzt mich der große, dunkelhaarige Hübsche. Bevor das Gespräch in die falsche Richtung abdriften kann, wenden wir uns wieder lachend der Arbeit zu. Doch ich sinniere noch lange über diese Frage nach.

Was ist denn nun eine Beziehung im Sinne von Partnerschaft für mich? Für mich muss es Liebe sein. Aber Liebe ist auch nicht immer gleich Partnerschaft. Eine Beziehung ist ein wechselseitiger, sich stets entwickelndern Prozess. Mit einer Form von Liebe; vertraut, aufgeregt oder intesiv. Oder gibt es nur die eine Liebe? Vielleicht ist es für jeden etwas anderes? Und die Partnerschaft ist ein Moment der Übereinstimmung?

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Frida und die Fragen...